Kriegstagebuch der Operation-Abteilung GenStdH(alle Tageseintragungen sind vom Chef der Op. Abt., Gen. Major A.Heusinger, abgezeichnet)Дневной отчет оперативного отдела Генерального штаба сухопутных войск вермахта(все сводки подписаны начальником оперативного отдела генералом-майором А. Хойзингером)

Osten: Bei der H.Gr. Süd dauern die harten Kämpfe weiter an, der Gegner wird nur langsam zurückgedrückt und führt wiederholt von Panzern unterstützte Gegenangriffe, die sich besonders konzentrisch gegen den Angriffskeil der Pz.Gr. 1 und gegen die 6. Armee richten. Es gelingt noch nicht, für die Pz.Gr. die operative Bewegungsfreiheit zu erkämpfen.
OKH gibt die Anregung, möglichst starke Inf. Kräfte bei der 6. Armee folgen zu lassen und frühzeitig zu planen, wie der Angriff durch die in der Linie Nowogrod—Wolynskij—Chmelnik—Dnjepr erwarteten Feindstellungen durchgeführt werden soll, damit Anforderungen an Artillerie usw. rechtzeitig entsprochen werden kann. Durch OKH wird hierzu bereits der Abtransport von 2 schweren Mörser Abt. aus dem Bereich des AOK 9 befohlen.
An H.Gr. Süd ergeht ferner ein Befehl, die frühzeitige Besetzung des Ölgebietes von Drohobycz sicherzustellen und zu verhindern, daß ungarische Truppen in diesem Gebiet Verwendung finden (Op.Abt. (IS) 43 109/41 g.Kdos.).
Im Raum der H.Gr. Mitte versucht der Feind unvermindert, aus den Kesseln bei Bialystok und Nowogrodek durchzubrechen. Die Versuche des anscheinend nicht mehr einheitlich geführten Feindes werden erfolgreich abgeschlagen. Beide Kessel sind durch Verbindungsaufnahme zwischen 4. und 9. Armee sowie zwischen Pz.Gr. 2 und 3 nunmehr geschlossen.
Die H.Gr. beabsichtigt, die Vernichtung der eingekreisten Feindkräfte fortzusetzen und die hierfür nicht mehr benötigten Verbände nach Osten aufschließen zu lassen.
OKH erteilt das Einverständnis zum Vorschlag der H.Gr., das AOK 2 anstelle des AOK 4 hierbei einzusetzen und bittet um baldigen Vorschlag für Zeitpunkt
der Befehlsübernahme und Vorlage der dann beabsichtigten Kräftegliederung bei den einzelnen AOK's.
Ferner wird vom OKH angeordnet, sich möglichst bald in den Besitz der Dnjepr- Übergänge bei Rogatschew und Mohilew zu setzen.
Bei H.Gk. Nord gelingt es, den Brückenkopf bei Dünaburg zu erweitern, einen weiteren Brückenkopf bei Liewenhof zu bilden und mit einer Vorausabteilung des I. AK. sich in den Besitz des Südteils von Riga und der unversehrten Eisenbahnbrücke zu setzen.
OKH fragt bei der H.Gr. an, wann mit schnellen Verbänden weiter über die Düna vorgegangen werden könne und weist dabei darauf hin, daß möglichst frühzeitiges Antreten erwünscht sei. Der Chef der Heeresgruppe übermittelt OKH als vorläufige Orientierung, daß das Antreten der Pz.Gr. 4 voraussichtlich am 2.7. erfolgen könne und daß ein Vorverlegen auf den 1. 7. angestrebt würde.
Als Stoßrichtung ist die Linie Opotschka—Ostrow bis in den Raum nordostwärts Opotschka vorgesehen.
Der Verbindungsstab Nord teilt mit, daß der finnische Generalstab sich zu dem Entschluß durchgerungen hat, die Angriffsoperation nun — dem deutschen Wunsch entsprechend — ostw. des Ladoga=Sees zu führen. Das Operationsziel selbst ist noch nicht festgelegt worden.
Westen: Die Verstärkung der Kanalinseln ist durch Verlegung der Masse der 319. I.D. dorthin in den letzten Tagen durchgeführt worden (Div.Stab auf Guemsey). Die weitere Verstärkung durch Ausbau der Verteidigungsanlagen und Zuführung weiterer Artillerie ist eingeleitet.
Balkan: Der Wehrmachtbefehlshaber Südost legt einen Vorschlag über die Kräfte¬gruppierung auf der Insel Kreta vor. OKH schließt sich diesem Vorschlag, der die
5. Geb.Div. (dabei 2 behelfsmäßig motorisierte Btl.e), 1 Kradschützen-Btl. und i verst. Panzer-Abt. vorsieht, unter dem Gesichtspunkt an, daß es nicht darauf ankommt, möglichst viele, sondern bewegliche Kräfte dort zu belassen. OKW wird um entsprechende Entscheidung gebeten.
Сводка оперативного отдела Генерального штаба сухопутных войск вермахта
29.06.1941


H.Gr. Süd:
Rückzug des Feindes vor 17. Armee unter heftigen, von Pz.-Kampfwagen stark unterstützten Nachhutkämpfen westl. Lemberg. Einheitlich geführte, heftige konzentrische Gegenangriffe gegen den Angriffskeil der Pz.Gr. 1 und der 6. Armee Pz.Gr. 1 konnte auch am 29. 6. noch keine operative Bewegungsfreiheit gewinnen. Es kam erneut zur Bildung von aus Inf.- und schnellen Verbänden gemischten Kampfgruppen.
Bei 11. Armee ruhiger Verlauf des Tages. Bewegungen zur Umgruppierung zum Angriff planmäßig. 20.30 Uhr Eingang der ersten Meldungen über Rückwärtsbewe
gungen der Russen, In Jasi aus noch unbekannten Gründen Unruhen ausgebrochen, deren Unterdrückung in Verbindung mit rumänischen Dienststellen eingeleitet ist.
Bei 17. Armee leisten versprengte Feindteile am oberen San und bei Medyka in Bunkern, bei Seenenge Körmarno noch zähen Widerstand. Starke feindl. Panzer- Angriffe westl. Lemberg auf die Stadt zurückgeworfen. Sambor wurde genommen/ bei Lemberg eigene Truppen an westl. und nördl. Stadtrand.
Bei 6. Armee beginnt sich die Lage bei Dubno zu klären. Feind südwestl. Dubno ist eingeschlossen. Erneute Feindangriffe auf Luck wurden zurückgewiesen. Die Säuberungsunternehmungen im Rücken der Armee führten zur völligen Vernichtung der abgesprengten Feindgruppen.
Bei Pz.Gr. 1 trat der Feind zu einheitlichem Angriff gegen Front und Flanke der Pz.Gr. an. Der Angriff wurde durch gleichzeitige Durchbruchsversuche der eingeschlossenen Feindgruppen bei Dubno unterstützt. Alle Angriffe und Durchbruchs« versuche wurden unter schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen.
Es haben erreicht:
16. Armee: Befh. rückw. H.-Gebiet 103 und LII. AK. 454. Sich.Div. an Grenze beiderseits Sanok; Sambor—westl. Komarno. XXXXIX. AK.: Obroszyn (12 km südwestl. Lemberg)—Westrand Lemberg. IV. AK.: Nordrand Lemberg—Kulikow—Straße Letnberg, Kamionka Strumilow.
6. Armee: XXXXIV. AK.: Cholojow-nördl. Brody. LV. u. XXIX. AK. nördl. Poczaiow (15 km südwestl. Krzemieniec)—Dubno. XVII. AK.: Luck—Stochod-Abschnitt bei Swinianki (30 km südostw. Kowel).
Pz.Gr. 1: Wielbowla (nordostw. Ostrog)—Hoszcza.
H.Gr. Mitte:
Starker, aber nicht mehr einheitlich geführter Feind versuchte nach verschiedenen Richtungen durchzubrechen. Durch Verbindungsaufnahme zwischen 4. und 9. Armee gelang es, den noch südl. Wolkowysk befindlichen Feind von dem Nowogrodeker Kessel abzutrennen. Dieser wurde durch Verbindung zwischen Pz.Gr. 2 und 3 geschlossen.
Es haben erreicht:
Pz.Gr. 2: XXIV. AK.: Kleiner Brüdkenkopf Bobruisk. XXXXVI. AK.: Gegend nord-ostw. Kopyl und südl. Minsk. XXXXVII. AK.: Südrand Minsk.
Pz.Gr. 3; Unverändert.
4. Armee: XII. AK.: Slonim—Derecayn—Zelwa u. südl. XXXXIII. AK. nördl. Ro» zana—Lyskow. XIII. AK.: Nowy Dwor. IX. AK.: Porozow—Zelwa (dort Verbindung mit XII. AK.)^-Wolkowysk. VII. AK. ostw. Brzostowica Wielka.
9. Armee: XX. AK.: Bahn Bialystok—Sokolka, nördl. Krynki. VIII. AK.: Wolpa— Mosty. V. AK.: Szczaramündung—Zdzieciol—nordostw. Lida. VI. AK.: Werenow und nördl.
Wetter: Bewölkt, trocken.
Wegezustand: Verschlechterung der Rollbahnen.
H.Gr. Nord:
Der Pz.Gr. 4 gelang es am 29. 6. gegen schwachen Feind, den Brückenkopf Dünaburg zu erweitern sowie einen weiteren Brückenkopf bei Liwenhof zu bilden.
Die zum Teil schweren Kämpfe der 16. Armee können nach Zerschlagung der russ. 11. Armee (5., 23., 33., 128. mot.Div.) als abgeschlossen gelten. Nur versprengte Feindteile, z. T. mit Panzern, leisten am Südflügel noch vereinzelt Widerstand.
Die Zählung der umfangreichen Beute der 16. Armee ist noch nicht abgeschlossen. U, a. wurden 94 Kampfwagen und über 4000 Gefangene eingebracht sowie Vorräte für die Armee für 14 Tage erbeutet.
Die in Riga eingedrungenen Kräfte führen heftige Kämpfe im Südteil der Stadt, vor allem an der unzerstörten Eisenbahnbrücke. Weitere Kräfte nähern sich Riga.
Es haben erreicht:
17. Armee: II. AK.: Windeikiai—Vileikiai—Balninke. XXVIII. AK. mit vordersten Teilen Kavarskas. X. AK. soll bis 30. 6. früh mit Anfang der 126, I.D. Troskunai, 30. I.D. Gegend Surdegis erreichen. XXIII. AK. mit 253. I.D. die Neris bei Ciobiskis, 206. I.D. Mijaugonys, 86. I.D. Prienai.
18. Armee: I. AK.: Linie Krincinas—Bausk. XXVI. AK. mit Anfängen etwa 15 km südl. Mitau beiderseits der Straße. Teile vom I. und XXVI. AK. in bzw. unmittelbar südl. Riga. 291. I.D. mit Masse Libau, mit Teilen Prekuln, Voraus»Abt. im Marsch nach Osten mit Anfang bei Skrunda.
Pz.Gr. 4: Meldung steht noch aus.
Wetter: Bedeckt, kühl. Vorübergehend Regen.